Manuel Ibarz hat seine Geschichte als Grundlage eines Filmes aufgeschrieben:
Abenteuer
Deutschland
Es ist das Jahr 1959.
Seit nun 2 Jahren arbeite ich in Zaragoza, in einer kleiner Metallfirma mit 12
weiteren Kollegen. Es sind sehr harte Zeiten. Die Regierung hat einen
Stabilisierungsplan beschlossen, das heißt, um die Inflation zu bekämpfen,
bekommen die Firmen kaum Kredite, dadurch ist die Arbeitslosigkeit in Spanien,
noch mehr gestiegen. Die Löhne sind sehr niedrig, sie werden von der
Regierung festgelegt. Es gibt keine freien Gewerkschaften welche für die
Interessen der Arbeiter kämpfen.
Nach meiner Entlassung aus der Militärzeit, bin ich in Zaragoza geblieben, wo
ich meine Dienstzeit verbracht habe. Hier gibt es mehr Arbeitsmöglichkeiten,
als bei uns auf dem Lande. Wir in unserer Firma haben noch Glück das wir
noch viel Arbeit haben. Wir arbeiten vom Montag bis Freitag 12 Stunden täglich
und Samstags von 6 bis 14 Uhr ohne Pause. Ich als Schlosser verdiene 500 Pesetas
in der Woche, aber ich muss 350 Pesetas für die Pension bezahlen, ich wohne bei
einer Witwe mit einer kleinen Tochter.
Da meine Generation nur die Diktatur gekannt hat und die Lage für die Arbeiter
immer schlecht war, (du musst fast bis zur Erschöpfung arbeiten und am Ende der
Woche reicht es gerade um ein paar Kleinigkeiten zu kaufen um mit deiner
Freundin ins Kino zu gehen. Da mache ich mir Gedanken, wie es weiter gehen
soll?. Wie lange soll es dauern bis ich eine Familie gründen kann? Und so kam
ich auf den Gedanken, wie viele Millionen Spanier vorher, nach Südamerika
auszuwandern.
Eines Tages hat mir mein Kollege Mariano, eine kurze Meldung aus der Zeitung
vorgelesen, "Für den Wiederaufbau, braucht Deutschland viele Arbeitskräfte.
Die werden auch gut bezahlt und es sind schon Delegationen in Spanien um Leute
zu suchen".
"Da könnten wir zusammen dort hin gehen, eine Nachbarin von mir ist mit
ihrem Mann vor kurzem gegangen" sagt Mariano zu mir. Deutschland, das
war nicht mein Traum. Vom sonnigen Spanien Richtung Norden?, Dort muss es noch kälter
sein, ich dachte immer, ich müsste dort hingehen, wo es wärmer ist. Außerdem
diese schwere Sprache. Na gut, wir können es versuchen.
So haben wir beschlossen zum Arbeitsamt zu gehen, um uns zur gesundheitlichen
Untersuchung anzumelden, um nach Deutschland als Gastarbeiter zu kommen. Als wir
beim Arbeitsamt ankamen, war eine riesige Warteschlange da. Jemand sagte uns,
dass er schon mehrere Tage gekommen sei und noch nicht wusste, wann es so weit wäre
mit der Aufnahme. Inzwischen hatten wir auch erfahren, dass jemand, ohne
Arbeitsvertrag, nach Deutschland gegangen wäre und sofort Arbeit gefunden hätte
und so beschlossen wir einfach nach Deutschland zu gehen.
Das war einfacher gesagt als getan. Da wir nicht sparen konnten, haben wir auch
kein Geld für die Fahrt gehabt und haben auch nicht gewusst wohin und wie. Da
hat Mariano an seine Nachbarin welche in Deutschland war, gedacht und hat
sich von ihrer Mutter ihre Adresse geben lassen. Nur weiß die Frau, nicht so
genau, wo ihre Tochter wohnt. Die Tochter hätte was von "Frankfurt"
gesagt. "Gut fahren wir nach Frankfurt. Zwar wissen wir auch nicht genau wo
Frankfurt liegt (man muss wissen das es damals kein TV gab, Zeitungen waren sehr
teuer und Radio hatte auch nicht jeder), aber der Zug wird es schon finden und
die Adresse haben wir auch."
Dann, nach langen Suchen hat auch Mariano jemand gefunden, der bereit war, uns
Geld für die Hinfahrt zu leihen. Meine Mutter war sauer als ich sagte, dass ich
nach Deutschland gehe, sie hat gedacht, dass sie mich für lange Jahre nicht
mehr sehen würde. Wir haben eine Bahnkarte Zaragoza - Frankfurt über Paris
gekauft.
In der Nacht sind wir mit dem Zug von Zaragoza weggefahren. In Irun, an der
französischen Grenze, mussten wir umsteigen und warten. Ich dachte das wir arm
sind, aber dann sah ich, dass der ganze Bahnhof voll war mit schlecht
gekleideten, armseligen auf dem Boden liegenden Portugiesen, die auf die
Weiterfahrt warteten. (Die Armen hatten schon eine lange Reise hinter sich). Da
dachte ich "die sind aber noch ärmer als wir".
Von Irun bis Paris sind wir die ganze Nacht gefahren. In Paris haben wir uns
etwas Zeit genommen und sind abends in Richtung Frankfurt weiter gefahren. Während
der Fahrt, trotz meiner Müdigkeit konnte ich nicht tief schlafen.
Irgendwann in der Nacht geht plötzlich das Licht an. Ein deutscher Polizist
kommt in die Abteilung herein und kontrolliert unsere Pässe und schaut uns an.
Polizist: "Alemania traballe?“ (Arbeiten)
Das haben wir sofort verstanden.
"No, no. - No traballe."
Polizist: "Turistas?"
Wir - "Si, si, Turistas".
Ich habe sofort gemerkt, das er uns nicht ganz geglaubt hat.
"Was wird er nun tun?", denke ich.
Er schaut uns an. Ich schaue ihm auch ins Gesicht.
“Danke.“
Reicht uns die Pässe zurück. Damals war Deutschland froh über jeden neuen
jungen Mann der arbeiten wollte.
Ich bin total müde, ich versuche zu schlafen, kann aber nicht ganz. Meine
Gedanken lassen mich nicht fest schlafen, aber diese Monotonie, dieses
tak-tak-tak der Schienen, bringt mich wie in Trance, halb wach und halb
weg. Ich denke: "Was erwartet uns? Wir wissen überhaupt nichts von
Deutschland". Alles was wir erfahren haben, war aus ein paar amerikanische
Kriegsfilmen, wo die bösen Deutschen immer verloren haben, eine fürchterliche
Sprache sprechen, wo es immer kalt ist und nun sind wir schon in diesem Land.
Ich schaue aus der Fenster und sehe wie es langsam heller wird. Man sieht schon
die Silhouetten von Bäumen. Dann sehe ich die Felder, sie sind aber weiß (es
ist Ende Februar). Ich sehe ein paar Hasen. Was werden die wohl fressen, man
sieht ja kein Grün? In der Ferne sehe ich Häuser. Es wird hell, aber neblig.
Die Felder sind weiß, der Schnee deckt aber nicht alles zu, es sind noch manche
Stellen frei. Draußen ist es bestimmt sehr kalt und ich wollte immer in ein
warmes Land gehen.
Wir kommen in einen Bahnhof mit vielen Menschen, nach kurzen Halt fahren
wir weiter. Irgendwann sind wir in Frankfurt. Wir stehen im riesigen
Bahnhof von Frankfurt und verstehen überhaupt nichts. Laufen zur Information zeigen
unsere Zettel mit der Adresse. Wir verstehen nicht was der Mann uns
sagt. Bis ein Passant uns fragt: „Italianos?“
“No, Españoles.“
Wir zeigen ihm die Adresse von dieser Frau aus Zaragoza. Dann erklärt er uns
auf italienisch, dass wir noch einen weiteren Zug nehmen müssen. In einem
Bahnhof namens Bad Vilbel, müssten wir aussteigen und danach weiter fragen. Wir
brauchen eine Fahrkarte, haben aber nur Pesetas bei uns. Der Mann geht mit uns
zur einer Wechselstube, dann zum Schalter, kauft uns die Fahrkarten und
erklärt uns wo wir einsteigen müssen. Etwa gegen 10 Uhr sind wir in Bad Vilbel
angekommen. Den ersten Passanten haben wir den Zettel gezeigt und so haben wir
das Haus gefunden.
Die Spanierin, hat uns sehr kalt und reserviert vor der Wohnungstür empfangen:
“Was wollt ihr hier überhaupt?“
Wir wollten mal versuchen Arbeit zu finden.
„Was? - Arbeit finden? - Ohne Vertrag seid ihr gekommen?. - Die Polizei wird
euch zurückschicken.“ „Können wir bitte mit deinem Mann sprechen?“
“Er ist zur Arbeit und kommt erst gegen 15 Uhr heim.“
“Können wir bitte bei euch momentan die Koffer lassen?“
„Na gut.“
Es ist sehr kalt. Wir wissen nicht wohin. Es ist alles fremd für uns. Da laufen
wir durch Bad Vilbel, die Straßen hoch die Straßen runter, unsere Moral durch
den "freundlichen" Empfang ist am Boden. Wir haben seit ein paar
Tagen kaum geschlafen und gegessen, wir sind unrasiert, dann sagt diese
Frau, dass die Polizei uns nach Spanien zurück schicken wird. Ein Polizeiwagen
fährt vorbei, wir haben Angst, dass er uns sieht.
Was machen wir? Wir müssen von der Straße verschwinden, wir müssen ein Lokal
suchen um etwas zu essen, zu trinken, und uns aufzuwärmen. Wir müssen die Zeit
abwarten bis der Spanier nach Hause kommt.
Es war aber damals nicht so einfach, in Bad Vilbel vormittags ein Lokal zu
finden und so sind wir, weiter gelaufen bis wir noch einmal ein Polizeiauto
gesehen haben, dann haben wir richtig Angst bekommen, dass die Polizei uns
sieht, sind an die Nidda gegangen und haben uns unter der Brücke
versteckt. Total verhungert, verfroren und hundemüde um die Zeit ab zuwarten.
Mann muss bedenken, dass bei uns damals in Spanien die Polizei viel Macht hatte.
War jemand verdächtig wurde er sofort mitgenommen zum Polizeirevier. Auch
wurden Leute durch die Polizei gleich geschlagen. Das schlimmste war der
Gedanke, dass wir, wenn sie uns nach Zaragoza zurückschicken, kein Geld
hatten um die Fahrkarte zu kaufen. Außerdem mussten wir das gleiche Geld zurückzahlen
und für die damalige Zeit, war das viel Geld. Gegen 15 Uhr sind wir zum Haus
von Pepe (der Spanier) zurückgegangen. Er hat uns auch wenig Hoffnung gemacht,
hat sich aber bereit erklärt mit uns zu einer Pension zu gehen wo mehrere
Spanier wohnten. In dieser Pension war der Besitzer einverstanden das wir dort
bleiben und so sind wir auf dem Dachboden in einem großen Raum gelandet wo 4
Spanier gewohnt haben. Jeder von uns hat ein paar Decken, ein Blechspind und ein
altes Bett zugewiesen bekommen. Dann ist Pepe weggegangen.
Von den vier Spaniern, der eine – Juan - hat sich etwas gekümmert um uns. Er
konnte etwas Deutsch und hat uns erklärt, dass wir vielleicht doch auch ohne
Arbeitsvertrag Arbeit finden könnten. Er hat uns genau erklärt wie wir am
Montag zur eine Firma "Fries" in Frankfurt fahren müssen, und auf
einen Zettel geschrieben "Wir suchen arbeiten".(Ich weiß heute noch
genau, wie er das geschrieben hat). Und so sind wir am Montag morgen beim Pförtner
der Firma Fries gelandet und haben den Zettel gezeigt:
Pförtner: „Uno Mometo.“
Nach kurzer Zeit kam ein Mann auf uns zu:
Mann: „Trabajo?“
„Si, si.”
”Passport.”
Er hat gelesen und gefragt: „Calderero?“ (Schlosser) zu mir.
“Si Senor.“
Zu Mariano: „Soldador?” (Schweißer)
„Si Senor.“
“Gut, sofort arbeiten.“
Sie haben uns im Personalbüro ein Papier auf Deutsch vorgelegt wo wir
unterschreiben mussten. Wir haben nicht verstanden was darauf stand. Danach sind
wir sind in einen dunklen, feuchten Keller geführt worden, der als Umkleideraum
diente. Danach sind wir an unseren zukünftigen Arbeitsplatz gegangen.
Es war eine große Fabrik mit mehreren alten Hallen, ohne Heizung und manche nur
zur Hälfte mit einem Dach. Es wurden Kessel in allen Größen gebaut von
kleinen bis riesigen Tanks, und andere verschiedene Metallsachen.
Im Winter haben wir ziemlich viel gefroren. Es war damals ein sehr strenger
Winter mit viel Schnee. Unsere Halle hatte nur einen kleinen Ofen, wo wir uns während
der Pause Aufwärmen konnten. Und so sind wir dort gelandet und haben mehrere
Jahre gearbeitet.
Da haben wir erfahren das die Firma, ein Spanier der dort länger
war, oft nach Spanien geschickt hat um Leute anzuwerben. In Barcelona hat er
Werftarbeiter vom Hafen angeworben, da manche arbeitslos waren und damals
keinerlei Arbeitslosenunterstützung bekommen haben. Sie waren froh nach
Deutschland zu kommen Dort sind sie von einem Deutschen Arzt untersucht worden.
Sie haben den Leuten gesagt, wieviel sie hier verdienen und dass die Firma auch
noch eine Residenz zur Verfügung stellt. Was sie den Leuten nicht erzählt
haben, (obwohl es der Spanier genau gewusst hat) war folgendes: in Spanien
damals, haben die Arbeiter den Lohn voll bekommen, das heißt ohne Abzug, was im
Vertrag stand, hat er voll bekommen. Dann haben die Leute den Vertrag
unterschrieben. In Vertrag stand, dass die Unterkunft von der Firma zur Verfügung
gestellt wird.
Alle waren danach sauer als sie feststellten das die "Unterkunft" aus
einer lange Holzbaracke mit mehreren Schlafräumen bestand, mit vier oder sechs
Mann pro Zimmer, einfachen Eisenbetten, Strohmatratzen und Blechspinde. Als
Gemeinschaftsräume ein kleiner Raum mit Elektrokocher und einer einfachen Spüle
als Küche, ein anderer Raum mit ein paar Duschen und Waschbecken. Dafür
mussten Sie Miete bezahlen, und es war nicht gerade billig. Daran hat die Firma
auch noch Geld verdient.
Mann muss bedenken, dass viele Kollegen in Spanien schon
verheiratet waren mit Kindern und einer Eigentumswohnung (in Spanien kaufen sich
die meisten Leute Eigentumswohnungen) und hier mussten sie auf diese Weise
wohnen. Sie hatten aber der Vertrag unterschrieben. Es gab am Anfang jeden Monat
Diskussionen weil der Kollege nicht das Geld bekommen hat, was auf dem
Lohnzettel stand (Brutto). Sie hätten sich viele Diskussionen sparen können, hätten
sie die Leute von vorne rein genau aufgeklärt, aber die Firma war nur an den
Unterschrift interessiert.
In der Fa. haben ca. 80 Spanier gearbeitet, die meistens Facharbeiter, natürlich
war in jeder Gruppe ein Deutscher als Chef, obwohl mancher Spanier ein besserer
Handwerker war. Es war sehr schwer sich durch zu setzen, manchmal habe ich
erlebt, dass ich dreimal beweisen musste, dass ich die Arbeit genau so gut
machen konnte wie Fritz mein Kollege. Aber danach war er oder der Meister
Schwarz ganz friedlich und ich war stolz.
In der Pension in Bad Vilbel sind wir nicht lange geblieben. Es war nicht für
uns und so hat uns Juan geholfen bei eine Witwe, privat ein Zimmer zu
bekommen. Frau Roll hatte zwei verheiratete Töchter und jede auch noch
ein kleines Kind. Wir haben alle in dem Haus gewohnt. Sie hat Abendbrot für uns
gemacht und unsere Wäsche gewaschen, wir haben TV bei ihr geschaut und haben
uns sehr wohl bei ihr gefühlt.
Ich habe bei Frau Roll vier Jahre lang gewohnt bis sie das Zimmer für eine
Tochter gebraucht hat. In Bad Vilbel habe ich Familie Wiegandt kennen gelernt,
sehr, sehr nette Leute, sie haben mich wie ein neues Familienmitglied
aufgenommen, wir haben viele Abende Karten gespielt und uns unterhalten. Ich
konnte die Sprache etwas lernen und üben, was ich in der Abendschule gelernt
hatte.
Was ich an den meisten meiner Kollegen den Spaniern kritisiere ist, das sie kaum
Interesse gezeigt haben die Sprache zu lernen. „Ich selbst habe gedacht ich
bin jetzt hier, wie lange weiß ich nicht, ich möchte mir aber selbst helfen
bei vorgesetzten Behörden, etc. ich möchte mich mit den Leuten unterhalten,
ins Kino gehen, Zeitung oder ein Buch lesen, also ich möchte nicht wie ein
Blinder oder Taubstummer leben, ich will ein normales Leben führen".
Und das haben die meisten Gastarbeiter nicht gemacht, weil viele immer gesagt
haben: "ich will in ein paar Jahren zurück, ich muss jetzt viel Geld
verdienen, um in meiner Heimat später ein Zukunft auf zubauen, also jetzt
nur arbeiten und sparen, die "Residenz" ist mir momentan egal
Hauptsache Sparen". Und so sind sie von der Arbeit nach Hause von zu Hause
zur Arbeit gegangen und haben keinerlei Kontakt mit Deutschen gesucht.
In den 60er Jahren hatten wir keinerlei Information oder Ähnliches
in unserer Sprache. Weder von der Gewerkschaft vom Konsulat oder von einer
anderen Deutschen Institution. Wir haben nichts zum Lesen gehabt.
Nach ein paar Tage in der Firma ist ein Mann bei mir am Arbeitsplatz aufgetaucht
und hat was erzählt was ich nicht verstanden habe, hat mir ein Zettel
vorgelegt ich soll unterschreiben und so bin ich der I.G. Metall
beigetreten. Ist ja nicht schlimm, danach war ich auch Vertrauensmann und aktiv
aber, die meistens haben ja nicht gewusst um was es geht. Es geht ja nur darum,
wie die Gewerkschaft die Leute angeworben hat.
Wir mussten damals jedes Jahr eine Arbeitserlaubnis und Aufenthaltserlaubnis
beantragen.
Meine Frau Inge habe ich in Frankfurt beim tanzen kennen
gelernt. Sie stammt aus Neuhof/Taunus, ein kleiner Ort mit ca. 800 Einwohnern.
Als ich nach Neuhof kam, war es fast eine Sensation, jeder hat mich
beobachtet und geguckt, was ich mache. Aber ich kann sagen dass ich bald einen
guten Eindruck hinterlassen habe. Ich habe keinerlei Anfeindungen oder Ähnliches
bekommen. Ich bin in den Gesangsverein eingetreten, bei der Feuerwehr passives
Mitglied und habe jedem gesprochen. Also ich kann, kein negatives Wort über
Neuhof sagen.
Ich habe mir ein Haus hier gebaut und weil ich damals etwas Angst gehabt habe,
dass sie mich vielleicht aus irgendeinem Grund als Gastarbeiter mich rausschmeißen
könnten, habe ich die deutsche Staatsangehörigkeit beantragt. Es hat
sehr lange gedauert bis sie mir die Staatsangehörigkeit gegeben haben, ich
musste Unterlagen beschaffen bis zu meiner Großeltern und von meiner Frau auch,
obwohl sie in Neuhof geboren ist. Billig war es auch nicht die ganze
Angelegenheit.
Als ich geheiratet habe bin ich von Bad Vilbel nach Neuhof zur meiner Frau
gezogen, habe in einer Firma in Wiesbaden und von 1972 bis zu meiner
Pensionierung, als Busfahrer bei ESWE gearbeitet.
Nun bin ich Rentner.
Ich habe auch noch 2 Töchter 37 und 28 Jahre.
Wie ich auch noch in Taunussteiner Parlament gelandet bin, ist eine andere
Geschichte.